Bis zum Alter von 3-4 Monaten kommen die Welpen recht zuverlässig heran, wenn man sie ruft, bzw. entfernen sich von sich aus gar nicht so weit. Mit zunehmender Sicherheit und Selbständigkeit jedoch entfernen sie sich immer weiter und kommen nicht mehr aufs erste Rufen.
Deswegen muss man vom ersten Tage an nicht nur das richtige Rufen des Welpen üben, sondern auch ein richtiges Spazierengehen.
Geht man mit seinem Hund einfach nur auf dessen Spazierareal , macht ihn dann von der Leine und lässt ihn herumlaufen, während man selbst so vor sich hin geht, hat der Hund gar keinen Anreiz, zu Ihnen zu kommen.
Da passiert ja nichts - man wird höchstens angeleint und dann ist der Spaß vorbei. Für den Hund sind Sie so nur ein notwendiges Übel, das eben dabei sein muss,wenn er draußen spazieren gehen will - Sie sind quasi das Anhängsel Ihres Hundes.
Man muss sich für den Welpen attraktiv machen, so dass Sie auch draußen sein wichtigster Spielpartner sind. Spazierengehen soll heißen:
Ich ( der Welpe) mache jetzt tolle Sachen mit Frauchen/Herrchen und nicht: Juchhe, die Freiheit winkt. Der Welpe soll lernen, dass er derjenige ist, der sich am Menschen zu orientieren hat und aufpassen muss, dass er seinen Menschen nicht verliert - und nicht umgekehrt.
Falsches Verhalten:
- Den Welpen lieber gleich angeleint lassen, damit er ja nicht entwischen kann.
- Ihn nur rufen, wenn man ihn anleinen will, weil man nach Hause möchte oder weil man ihn aus einer Gefahrensituation heraus haben möchte.
- Recht unbeteiligt daherschlurfen, während der Welpe die Welt entdecken geht.
- Immer die gleichen Routen auf dem gleichen Areal gehen.
- Ihn von anderen Hunden fernhalten, weil die ja gefährlich werden könnten.
- Ihn immer für sich allein in den Garten lassen in der Meinung, man tue ihm etwas Gutes, indem man ihn nach draußen bringt.
- Den Welpen ausschimpfen, wenn er nach langem vergeblichen Rufen endlich zu Ihnen kommt.
Richtiges Verhalten:
- Den Welpen soviel wie möglich frei laufen lassen, jedoch nie in Nähe von Verkehr.
- In den Spaziergang ab und zu ein einminütiges Gehen an der Leine einfügen, dann darf er wieder toben.
- Ihn ab und zu zu sich rufen, ihm ein Leckerchen geben oder mit ihm spielen. Wenn Sie Trockenfutter füttern, nehmen Sie einen Teil der Tagesration mit und belohnen ihn für jedes Herankommen.
- Spielen Sie Leckerchenfangen: Wenn der Hund in Ihrer Nähe ist, rufen Sie freundlich seinen Namen. In dem Moment, in dem er Sie anschaut, werfen Sie ihm das Leckerchen zu...
- Machen Sie häufige Richtungswechsel, d.h. gehen Sie plötzlich nach links oder nach rechts, machen Sie eine Kehrtwendung, bleiben Sie plötzlich stehen etc. ohne ihn dabei anzusehen, loben Sie ihn aber sofort, wenn er Ihrer Richtung folgt.
- Verändern Sie immer wieder Ihre Schrittgeschwindigkeit.
- Verstecken Sie sich hinter einem Baum, rennen Sie plötzlich in eine andere Richtung. Wann immer er Anstalten macht, Ihnen zu folgen, loben Sie ihn besonders.
- Gehen Sie an anderen Orten spazieren, die er noch nicht so gut kennt.
- Bieten Sie Ihrem Hund immer etwas Interessantes. Man kann sich gemeinsam durchs Gebüsch schlagen, über Baumstämme klettern, über Bäche hüpfen, durch Begrenzungspfähle Slalom gehen etc., einen Sprint einlegen. Machen Sie auch kleine Übungen mit ihm wie "Sitz", "Platz" usw.
- Folgende Ausrüstung sollten Sie bei jedem Spaziergang dabei haben:
- ein Spielzeug
- Leckerchen
- parfümierte Erfrischungstücher (als Strafe zum Abwischen des Mäulchens, wenn er Unrat gefressen hat
- irgend etwas Klapperndes ( mit Steinchen gefüllte Coladose), um unerwünschtes Verhalten (Jogger jagen, Kotfressen...) im Ansatz durch Geräuschabwehr zu stoppen
- Kotbeutel